Beggar's Bride "From The Wardrobe Of My Soul" (A-Minor Records/In-Akustik, VÖ: 24.02.2012)

Beggar's Bride erzählen auf ihrem neuen Album die Story von Joey, dem abgehalfterten Rocksänger am Ende seiner Karriere. Der "Kotzbrocken" vereint alles in sich, was niemand als Beschreibung von sich hören will und steuert auf den unweigerlichen Untergang zu. Das alte Ekel säuft tief ab und ganz unten beginnt er sein Scheitern zu erkennen. Die Verwandlung findet ihre erste Wurzel. Beggar's Bride geben der Ruine eine Chance und lassen ihn Sensibilität und Liebe empfinden und suchen.
Kopf des Bandunternehmens ist Holggy Begg, der schon einige Alben unter dem Bandnamen Beggar's Bride veröffentlichte. Stilistisch ist das 63:28 Minuten lange und aus 23 Tracks bestehende Konzeptwerk zwischen Soft- und Hardrock angesiedelt, zeigt sich stark 70s verwurzelt, transportiert eine latent nostalgische Note im Sound, der erwachsen und ernüchtert klingt, die Story aber nicht kaputt macht, sondern ihr die besondere Note gibt. Verwandtschaft ist in der näheren Weite von klassischen Status Quo zu finden, bei Wishbone Ash und T-Rex, sowie im liedhaften Melodic Soft Hardrock. Ein Hauch von Rockoper umweht die Tracks, was vor allem an den Chorarrangements liegt, die im Fokus des Storyerzählens viel Raum einnehmen.
Etliche Musiker sind am Erzählen von Joeys Absturz und Neugeburt beteiligt, etwa Don Airey, Mark Schulman, Ros E. Haas, Sass Jordan, Michael Voss, Gary Barden, Molly Duncan, die Holggy Begg (der sogar ein Mellotron zum Einsatz brachte ) nach Kräften unterstützten.
Der liedhafte Reigen geht von Anfang bis Ende gut runter, manch hörspielartige Zwischensequenz macht neugierig, saftig und knackig rollt die Chose durch seine Stunde. Die Lässigkeit der Einspielung, die Entspanntheit aller Songs trotz der nett rockenden Frische kommt gut, das sanfte melodische Rockalbum hat es drauf, zu unterhalten und seine Fans zu finden.

VM



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