Baraka "Inner Resonance" (Musea Parallele 2010)

Das japanische Power-Trio legt nun mit "Inner Resonance" sein bereits neuntes Album vor. Shin Ichikawa (b), Max Hiraishi (dr) und Issei Takami (g, g-synth) sind die Jüngsten längst nicht mehr und scheren sich entsprechend wenig um den großen Kommerzrummel. Zwar sind ihre Einflüsse wenig ausgeprägt in ihren Songs wieder zu finden, aber bisweilen mehr als Spurenelemente von Led Zeppelin und King Crimson stecken in Arrangement und Gitarrensound. Die 9 komplett instrumentalen Tracks machen über 50 Minuten voll, rocken kraftvoll und satt, nicht ohne fusioneske Jazzrock-Attacken und progressive Komplexe fein tariert donnergleich auszustoßen. Die Melodiearbeit des ersten Instrumentes am Platz, der Gitarre, ist bisweilen reichlich schräg, wühlt sich durch disharmonische Eskapaden und mahlt seine komponierten Themen farbenfroh aus, bis Themen- und Rhythmuswechsel schärfere/härtere Töne einfordern und das Trio schon mal in fast Boogie-getränkte Sumpfgewässer einbricht, nur um zu schauen, was geht.
Baraka gehen nicht viel anders vor als auf den Vorgängeralben "VII" (2007) und "Shade of Evolution" (2008). Satte Rockkracher und verinnerlicht schräger, neuerdings gar stark jazzambient strukturierter Komplex-Prog wechseln einander ab, bisweilen geht das feine stilistische Gebräu gar mehrfach mitten im Song in die andere Liga über. Und so ist, obschon Baraka sich stilistisch seit den letzten Jahren kaum verändern und auf hohem Niveau halten, Abwechslung groß geschrieben, gibt es interessante Überraschungen zu hören und nie zu lasche Arrangements. Die Überzahl der Songs hat balladeske Phasen, gut von knackigem Rock aufgebrochen. Auf CD ist die Arbeit des klassischen Rocktrios insgesamt milder und sanfter gestimmt als auf der Bühne, wo deftiger Rockkrach kompromisslos ins Auditorium regnet.
Wird - demnächst - Zeit für ein Live-Album!

barakarock.com
musearecords.com
VM





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