A Triggering Myth "The Remedy Of Destruction" (The Laser's Edge, Euro-VÖ: 30.05.2006)

Ich gebe zu, dass mich die ersten beiden CDs des amerikanischen Duos Tim Drumheller (key) und Rick Eddy (key, acc-g) aka A Triggering Myth nicht vom Hocker gerissen haben (die weiteren drei nach den ersten beiden sind mir unbekannt). Zugegeben hat das Duo immer schon recht abstrakten Symphonic Rock gespielt, doch die langen Stücke waren mir zu kalt und blutleer, neben den Keyboardtonnen fehlte mir vitaler Rock.
Umso erfreulicher ist es, der neuen CD des Duos zu lauschen, die 4 Gastmusiker tragen erheblich dazu bei, dass die neun Stücke intensiv und dynamisch klingen. Das Duo war schon eine Weile darauf aus, mit Michael Manring (b), Scott McGill (g) und Vic Stevens (dr) zu arbeiten (McGill und Stevens waren schon an der Einspielung des 2002er Albums "Forgiving Eden" beteiligt) und hatte bei jedem Album sehr interessante Gäste dabei gehabt (u.a. Sänger Alberto Piras von Deus Ex Machina). Das Gästetrio mischt ansonsten mit vertrackt-komplexen Alben den Jazzrock auf und hat sich einen Ruf als extrem technische Band erspielt. Als weiterer Gast ist der japanische Geiger Akihisa Tsuboy dabei, der neben seiner eigenen Band KBB, mit der er symphonischen Jazzrock zelebriert, in diversen Kollaborationen zwischen Folk, Worldmusic, Avantgarde und Heavy Prog engagiert und äußerst gefragt ist.
Immer noch erscheint mir das Keyboardspiel der eigentlichen A Triggering Myth etwas eigen und seltsam, aber im Zusammenklang mit den vier Gästen kann die CD als nur umfassend gelungen bezeichnet werden. Die instrumentalen Songs sind dramatisch und intensiv, zeigen leidenschaftliches, hingebungsvolles Spiel, das zumeist sehr abstrakt klingt und sich in einigen Tracks schön vertrackt austoben kann. Die Kompositionen sind sehr interessant, das markige, berückende Spiel ist das Hauptereignis der CD. Die Gäste bringen erheblich viel Jazz ein, gemeinsam erschaffen die 6 Musiker in den besten Momenten lebhafte, energische und kraftvolle Instrumentallandschaften, die einfach nur verzücken. Allein, ohne die illustren Gäste, hätte das Duo nicht viel mehr als ätherische Keyboardsounds erschaffen, die niemanden vom Hocker gerissen hätten. Die von beiden Keyboardern genutzten Keysounds allein machen nicht viel her. Viel besser zeigt sich das Duo in Sachen Komposition und Arrangement, wenn es den Gästen weiten Raum gibt und dem symphonischen Sound die Dynamik und rhythmische Kraft des Jazzrock angedeihen lässt.
Immer noch ein Symphonic Rock Album, wird "The Remedy Of Destruction" auch Jazzrock-Fans gefallen. Reinhören!

atriggeringmyth.com
lasercd.com
VM



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