Atlanta Rhythm Section "Dog Days/Red Tape" (Polydor 1975/76, Gottdiscs 2005)

Gottdiscs hat bereits zwei andere LPs der Südstaatenrocker Atlanta Rhythm Section, "Third Annual Dream" (1974) und "A Rock And Roll Alternative" (1976) auf einer CD wieder veröffentlicht. Jetzt folgen die beiden Alben dazwischen: "Dog Days" von 1975 und "Red Tape" von 1976. Meines Erachtens sind die beiden jetzt vorliegenden auch die stärksten Alben der Band überhaupt. Waren die Songs der Band 1974 noch nicht so ausgereift, wie im Jahr darauf, so tendierten Atlanta Rhythm Section nach "Red Tape" 1976 stark zum Mainstream, um eindrucksvoll AOR zu spielen.
Gut, dass die seltsame Sortierung von Gottdiscs eben so wie vorliegend erfolgt ist, diese beiden (kurzen) Platten ergänzen sich vollkommen und füllen die CD bis 68 Minuten umfassend gelungen. Ob das heftiger Rocker sind wie "Crazy", das 8-minütige "Boogie Smoogie", "Jukin´/San Antonio Rose", "Shanghied" oder "Police! Police!", von tollem Chorgesang lebende Balladen wie "Dog Days", "All Night Rain" oder "Free Spirit", jazzige Stücke wie "Dog Days", "Bless My Soul" oder das 10-minütige "Another Man's Woman" - diese fabelhaften Tracks wiegen die etwas leichten, nicht kitschfreien Sachen wie "Cuban Crisis" oder "Beautiful Dreamers" völlig auf.
Sicher haben Atlanta Rhythm Section niemals den Erfolg gehabt, den andere Südstaatenrocker einfahren konnten. Dazu fehlten ihnen die Gitarrenschlachten und diese ganz besondere unbändige Wildheit, wie sie von den Outlaws oder Lynyrd Skynyrd in den besten Tagen zelebriert wurde.
Dennoch, diese Band und ihre Songs haben ihren Platz in der amerikanischen Rockmusik, können gut unterhalten und die Zeit zur Kurzweil machen. Tipp für Fans amerikanischer Rockmusik.

VM



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