astral doors - evil is forever

Erwartete ich aufgrund des Covers eher reinrassigen Power Metal, belehrt mich die Musik von Astral Doors eines besseren: Sie geht mehr den Weg traditionellen Heavy Metals, orientiert sich vor allem an Ronnie James Dio. Astral Doors versuchen mehr, dem Genre treu zu bleiben und es zu perfektionieren, anstatt sich einen modernen Klang anzueignen. Das kann man negativ oder positiv sehen, in diesem Fall auch getrost ignorieren, denn obwohl dieser Stil leicht Staub angesetzt hat, ist 'Evil is forever' ohne Frage außergewöhnlich gut - auch wenn es sich vielleicht selbst etwas zu treu bleibt.
Songs wie 'Lionheart' sind zwar mit einem zentimederdicken, klebrigen Klischeeüberzug gesegnet, aber an sich unheimlich stimmig und mitreißend. Sänger Nils Johansson besitzt die perfekte Stimme für diesen Stil - nicht zu hoch, nicht zu aufdringlich, aber immer noch laut und energisch.
More of the same, sozusagen, aber brilliant umgesetzt. Besonders Jocke Robergs Keyboardspiel ist lobenswert, meist kaum wahrnehmbar und dezent verwendet. Wenn es dann aber mal in den Vordergrund gerät, komplementiert es die Songs auf äußerst vielseitige Art und Weise, gar bluesig an einigen Stellen, es versprüht ein gewisses Rock'n Roll-Feeling, das nicht nur Nostalgiker begeistern könnte. In den 80ern wären Astral Doors sicher noch ein größerer Hit gewesen als jetzt; ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass sie problemlos an Dio und co. herankommen. Ob Zeitgemäßheit ein Faktor ist, der in Betracht gezogen werden muss, sollte jeder Hörer für sich entscheiden. In jedem Fall handelt es sich bei 'Evil is forever' um eine großartige Leistung, und jetzt, wo sie die perfekte Hommage erschaffen haben, könnten sich die Schweden guten Gewissens an neue Herausforderungen wagen.

astraldoors.com
Timo



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