Art Attack "picturelistening"

"picturelistening" - guter Name. Art Attack - noch ein guter Name. Das ambitionierte Projekt gibt es leider nicht mehr. Den Auftakt des verbleibenden Albums macht das kraftvolle, orientalisch inspirierte "Gerze", das schon mal von der Lust des Sextetts zeugt, dem Jazzrock/Fusion ein weiteres Gesicht zu geben. Doch das allein ist nicht Anliegen der Band. Schon das zweite "C plays C" ist eine seichte Quasi-Ballade, die deutlich macht, warum Ende der Siebziger niemand mehr Willens war, dem verschrumpelten Genre zuzuhören; zu leicht, beschwingt, bedeutungslos und fad war dieser Stil geworden. Doch die Band läßt es drauf ankommen und wendet sich weiteren Feldern zu, die ihre Songs nett schmücken. So weht stets ein scharfkantiger Funk aus den Boxen, der hier mal eine Passage in den Jazz schwenkt oder mal hiphop-schwanger, mal humorig vorgeht. Das macht sich sicher gut, wenn zum Tanz aufgespielt wird und das Publikum sich aufgeregt dem Geschlechte zusehnt. "Diving to the moon" ist laut Booklet eine Spontankomposition der Band. Ein sehr schönes Stück, das episch weit eine dynamische Fläche brodelnder und hochexplosiver Musik entwirft, die sich stetig und grandios steigert, bis sie erschöpft in sich zusammenfällt. "Psykick offroads" ist eine Jazz-Pop-Schmonzette, die sich nett antut, aber letztlich nur Schmackes ist. Ein weiteres, auch leicht popverliebtes, aber viel ausdrucksstärkeres Stück ist "Soundwatching", das mit schwerer Dynamik ähnlich wie "Diving to the moon" arbeitet, hier eine Fülle an Tönen, Rhythmen und Sounds schöpft, die der leicht orientalisch gefärbten Komposition viel Edles antun. Das abschließende "Kretikretins" beweist der Band Humor, obschon überflüssig, klingt das seltsame Tongebilde ganz nett. Es sind noch CDs vorrätig, wer sich eine Rarität zulegen will, meldet sich unter tofugulasch@yahoo.de.

VM



Zurück