Arrayan Path „IV: Stigmata“ (Pitch Black Records 2013)

„Müh, rat nochmal - das kennst Du doch irgend woher“, dachte es in mir, als ich die ersten Klänge dieser Scheibe vernahm. Die Musik ist in der Tat derjenigen von Myrath nicht unähnlich, einer Band, die ich heiß und innig liebe, weil sie aufgrund ihrer arabischen Harmonien so einige Resonanzen in mir zu erzeugen weiß - Balsam für die Seele. Arrayan Path haben ebenfalls orientalischen Einflüsse im Programm, obwohl deren Arrangements etwas stromlinienförmiger angelegt sind, aber dadurch keineswegs an Qualität verlieren. Das Goldkehlchen Nicholas Leptos intoniert mit einer Inbrunst, die derjenigen von Myraths Zaher zwar gleichkommt, doch Zaher besitzt darüber hinaus noch eine echte Powerröhre (Russell Allen meets Roy Khan), die live das hält, was sie auf Konserve verspricht, was sie absolut einzigartig macht. In dieser Über-Liga singt Herr Leptos (noch) nicht, aber er macht seine Sache klasse. An den Instrumenten glänzen Socrates Leptos (Gitarre), Paris Lambrou (Bass), George Kallis (Tasten) und der Gastarbeiter aus Deutschland, Stefan Dittrich (Schlagzeug). Sie alle liefern ein Klanggespinst, das Suchtpotential in sich birgt, weil es in dieser Band keine Narzissten gibt, die sich in den Vordergrund spielen müssen. Besonders die Schlagzeugarbeit von Herrn Dittrich ist grandios unprätentiös, alle Achtung, von ihm werden wir sicherlich noch einiges hören! Als Gäste geben sich Vagelis Maranis, Jimmy Mavrommatis, Kikis Apostolou und George Kousa ein trautes Stelldichein. Überhaupt muss ich sagen, die knappe Stunde des Breitwand-Ton-Ping-Pong der Zyprioten mit deutschem Schlagmann ist ein echter Genuss für alle Freunde des symphonischen, leicht progressiven und epischen Power-Metal und vergeht wie im Flug. Ein Album, das man gehört haben sollte, wenn man mitreden können möchte. Ich bin mir sicher, dass Zypern in musikalischer Hinsicht noch so manches Mal von sich reden machen wird und bin sehr froh, dass diese Scheibe ihren Weg zu mir fand.

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Frank Bender



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