Trilok Gurtu & Arke String Quartet "Arkeology" (Promo Music 2006)

Das Arke String Quartett hat den Bogen raus - zusammen mit dem in Deutschland lebenden indischen Schlagwerker Trilok Gurtu, dessen unkonventionelles Spiel allein schon eine Ohren- und Augenweide ist, produziert es derart vitalisierende Klänge, wie ich sie im kammermusikalischen Bereich noch nicht gehört habe. Carlo Cantini (Violine, Dilruba, Blockflöte, Kalimba), Valentino Corvino (Violine), Sandro Di Paolo (Viola), Stefano Dall`Ora (Contrabass, Ukulele, Eminence Bass/Aptflex) und Trilok Gurtu (Tabla, Drumset, Perkussioninstrumente, Flöte und Stimme) verknüpfen bereits im von Gurtu geschriebenen Eröffnungsstück "Balahto" die melodischen, rhythmischen und kontrapunktischen Fäden zu einem Gespinst klanglichen Feuers, dass es eine wahre Freude ist; dieses Stück, das noch dazu mit indischer Silbensprache garniert ist, hätte Stravinsky oder Bartok bestimmt diverse Schreie anerkennender Verzückung entlockt. Das folgende "Nanda (to my mother)" weist besinnliche und nachdenkliche Züge auf, wird aber dennoch von lebhaften Rhythmen durchpulst. "Kermansah" stammt aus Cantinis Feder und lässt polyrhythmische Funken sprühen, besitzt aber mollige Struktur - ein Widerspruch? Nein, nicht bei dieser in jeglicher Hinsicht besonderen Musik! Bei "Dea" wird es nicht zuletzt aufgrund der verwendeten Kalimba afrikanisch; die Göttin ist von erhabener Gestalt und spricht mit einladendem Gestus in der Stimme geheimnisvoll zu uns. Die klangliche Entdeckungsreise, die unter anderem noch nach "Skopje" führen wird, endet ganz bewusst an dieser Stelle, denn von nun an muss ein jeder den beschrittenen Weg selbst weitergehen und die neue tonale Welt für sich in Besitz nehmen... Bleibt nur noch zu sagen: Diese CD macht (beste) Laune; wer sich jetzt nicht auf den Weg zum gut sortierten CD-Händler seines Vertrauens macht, dem ist nicht mehr zu helfen!!!

Frank



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