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Apollo 100 "Joy - The Best Of Apollo 100" (Repertoire Records 2005)
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Beat plus Klassik ist gleich Apollo 100. Dieses Bandprojekt hat alles, was in der Klassik irgendwie Hitpotential hat, zu Beginn der 1970er Jahre in einen Popkontext umgebaut. Ähnlich und doch ganz anders als die Holländer Ekseption spielten Rockband, Bläser und Streicher genial umarrangierte Versionen der klassischen Motive. Zumeist wurden nur die Hauptmotive, die bekannte Sachen genommen und in den Popmixer geworfen. Pardon, Miki Dallon und Tom Parker hatten Hölle viel Arbeit damit, diese niemals für Band geschriebenen Stücke in ein interessantes und aussagekräftiges Arrangement zu kleiden. Das Resultat gefiel nicht nur Filmemachern und Fernsehproduzenten, sondern auch Radiosendern und DJs, die diese leicht eingängigen und fröhlich-forsch klingenden Songs in Filmen, Dokumentationen, Hörspielen und Werbung einsetzten. Auch das gemeine Volk ließ sich gern von diesen eigenartig reizenden und hinreißenden Klängen berauschen.
War das nun billiger Schrott, den es niemals hätte geben dürfen? Oder einfach eine Laune zweier Produzenten, die eine Band engagiert hatten, die Stücke zu spielen, sie später mit Streicherklängen zu "verschönern" und in den Äther der leichtgläubigen und unkritischen Menschenmasse auszusenden? Egal, die Musik ist da und hat ihre Berechtigung. Und jetzt krame jeder mal in seinem Gehirn-Geheimfach und findet dort eine Vorliebe für etwas, was er lieber nicht laut ausspricht. Bei nicht wenigen wird Apollo 100 mit diesen Kitsch-Monstern und schnieken und fetzigen Sounds voll passen, gell?
Keine Gedanken machen, oben abschalten, die Anlage anschalten und durch diesen 30 Song Kosmos hören. Wer braucht noch Aliens, wenn es Apollo 100 gibt?
VM
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