Alvenrad „Habitat“ (Trollmusic 2014)


Gute Laune auf hohem Niveau, das sind Alvenrad. Ist Elfenrat nach Feenart teurer als Rad-Schläge vom Elfer-Rat? Wie auch immer; die Musik Alvenrads birgt Folk- und Metal-Wurzeln unter einer nahezu unkategorisierbaren Oberfläche. Als oberflächlich bzw. flach kann man die Klänge des Duos Mark Kwint (Gesänge, Gitarren, Flöte, Programming) und Jasper Strik (Keyboards, Piano, Vocoder, Programming) indes keineswegs bezeichnen. Falls ich, vermittelt durch meine gute Fee, demnächst mal wieder einen Wunsch frei haben sollte, dann möchte ich die nächste Scheibe von einem kompetenten Kloppstock (bzw. zweien davon; einer Drum-Set, einer Percussion) eingetrommelt haben, denn die programmierten Drums bereiten mir als Mensch mit hoch sensiblem Schlagwerkergehör gewaltige Magenschmerzen. Manchmal taucht die Bewertung „klingt wie eine entfraute Metalversion von Adaro mit Mr. Bungle-Gentransfer und Monsk Royal-Modifikationen“ für Momente in meinem Bewusstsein auf, winkt mir kurz zu, zuckt mit den Schultern und verschwindet wieder zwischen stetig sich de- und rematerialisierenden energetischen Wellenbergen. Eine solch relativ schräge Assoziation, die andere Rezensenten bzw. Rezipienten vermutlich nicht teilen können - ein Stein, wer böses dabei denkt - hilft zwar niemandem, aber das interessiert diesen Gedanken herzlich wenig. Letztlich sollte es im Zeitalter der globalen Üb-Erwachung für Interessierte ein Leichtes sein, sich mittels digitaler Kanäle selbst ein Hörbild von neuen Bands zu machen, angeregt durch solch irrlichternde Rezensionen wie die meinige. Kurzum, wer neugierig ist, wie eine spontane Session von Ian Anderson mit Martin Walkyier, Vintersorg und Baumbart nach einigen Gläschen Grüne Fee klingt, sollte unbedingt mindestens zwei Ohren riskieren – neue Klänge braucht das Land! Diese Musik bringt selbst Heavy Horses so sehr auf Trab, dass man schon von Schweinsgalopp sprechen kann. Hogfather's (g)habi-Tat!

facebook.com/Alvenrad
Frank Bender



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