Russell Allen "Russell Allen's Atomic Soul" (InsideOut, VÖ: 25.04.2005)

Russel Allen kann auch anders! Er hat kein "Heart of Stone", sondern eine "Atomic Soul", und deren Energie gehört dem 70er Hardrock. Seine früheren Einflüsse waren Rainbow, Dio, Led Zeppelin, Black Sabbath; später Badlands, Alice in Chains und Soundgarden. Und das kann man hier sehr schön hören. Russell Allen hat eine perfekte Stimme für Hardrock. Rau, griffig, hart und laut, er kann brüllen und schreien - die guten, alten Attribute klingen hier angenehm frisch und wild und es gibt sie immerzu. Toll! Das hat heute Seltenheitswert und macht ganz große Freude.
Zum großen Teil sind die 11 Songs seines Solo-Debüts drahtig hart. Nix mit Heavy Metal, das ist roher Hardrock ohne Schnörkel, aber mit Haken und Kanten. Gleich Opener "Blackout" mit seinen rhythmischen Angriffspunkten ist purer Ohrenschmaus. Na klar, im Hardrock wurden die Balladen geboren. Viele Bands haben schwer in den Schmalztopf gegriffen, um mit kitschigem Mist ihre, seufz, Seele zu offenbaren. Nun, Balladen gibt es auch hier, aber Russell Allen macht nicht den Fehler und blamiert sich wie viele seiner Kollegen mit schrecklichem Kitsch. Wenn die fetten Hardrocker auch saftiger und besser rüberkommen, so sind die Balladen nie schwülstig oder pompös.
Das liegt sicher auch an seiner feinen Backingband. Russell Allen selbst spielt Gitarre, Bass und Keyboards und, genau, singt. Bei Rumtreiber Jens Johannson kann man die Bands und Projekte kaum mehr zählen, hier hat er im Titelsong sein Keyboardspiel eingebracht. Robert Nelson (dr), Michael Pinnella (key) und Michael Romeo (g), die beiden letzten von seiner Hausband Symphony X, geben alles, den fetten Hardrock saftig und würzig rüberzubringen. Das ist toll gelungen. Die Platte rockt!

symphonyx.com
VM



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