Alamaailman Vasarat "Vasaraasia" (2001)

TIPP!!!

In Finnland grassiert der Wahnsinn. Anders kann ich mir nicht erklären, wie Jarno Sarkula (sax, shehnai), Erno Haukkala (trombone, didgeridoo), Marko Manninen (cello), Miikka Huttunen (pump organ, grand piano) und Teemu Hänninen (dr, perc) auf die irrwitzige Idee kamen, ein Album wie "Vasaraasia" aufzunehmen. Irgendwo zwischen billigem 50er Jahre Jazz, wildem Humppa, bulgarischer Volksmusik, Avantgarde Progressive und düsterem Metal siedelt die Band die 13 Songs von "Vasaraasia" an. Hauptsache dabei sind die Blasinstrumente, die hier mal schräg, dort mal volksmusikalisch, aber immer mit der besonderen Note des Abstrakten intonieren. Hin und wieder klingt es nach der letzten Dorfkapelle, manchmal wie ein intellektuelles Jazz-Ensemble, zumeist jedoch wie der Chor der Spitzbuben, die sich die Instrumente geklaut haben und stolz damit durch die Straßen ziehen. Das emotionale Gefüge ist hervorragend gereift, fehlerhafte Passagen oder unausgegorene Ideen wird man bei dieser meisterlichen CD nicht finden. Einige der Musiker kommen von Höyry Kone, der Avant Progressive Band, die auf ihren CDs und Konzerten schon mal bewiesen, dass sie in ihrer musikalischen Anschauung weit über den Tellerrand herkömmlicher Strukturen und Denkvorgaben hinaus reisen. Mit diesem Polka-Metal-Folklore-Album allerfeinster Sinnlichkeit, das ohne jede elektrische Gitarre auskommt, dürfen wir einer Musik zuhören, die unsere Hörgewohnheiten gründlich auf den Kopf stellt und genügend Aspekte liefert, neugierig auf neue musikalische Territorien zu sein. Und mal ehrlich: wer braucht das nicht?

www.vasarat.com
VM




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