Ageness "Songs From The Liar's Lair" (Presence Records, VÖ: 03.07.2009)

Der Albumtitel erinnert an Arenas auch schon alt gewordene Neoprog-Großtat, im ersten Hördurchlauf drängen sich (alte) Marillion als Vergleich auf, im Laufe der weiteren Runden im CD-Spieler kommen Genesis hinzu: die Mellotron-seligen Symphonic-Epen Ageness' werden immer feiner und besser, je öfter die Scheibe aus den Boxen darf.
Beim ersten Mal wollte es noch nicht so recht klappen - der vordergründig poppige Gesang, die Groove-betonte Rhythmusstruktur, deren Fragmente erst im weiteren Durchlauf auffallen, die Melodic Rock Eingängigkeit, Power Rock (und nicht Metal) Durchgängigkeit - doch komischer Weise bleiben die platten Vergleiche mit jedem Hören weiter auf der Strecke und verlieren sich - bis auf den Gesang und seine Arrangements, da bleibt es eingängig und leicht nachvollziehbar - wohlgemerkt für Freunde des komplexen Neoprog.
Die Finnen sind bereits seit 1991 am Ruder, haben viele Gigs absolviert, mehrere Platten veröffentlicht, auf Festivalbühnen musiziert. Das aktuelle ist ihr fünftes Album, das erste nach dem 15. Bandgeburtstag 2007.
Die Songs sind einfallsreich ausgeschmückt, powern ohne Ende, haben balladeskes Flair, das nicht zum Kitsch mutiert, stets ist (gesampeltes?) Mellotron im Vordergrund zu hören, und an einer Stelle holt gar ein Männerchor zu düsteren Gesängen aus. Was zuerst blass wirkt, wird immer besser. Die 7 Songs müssen ohne Zehnminüter auskommen, zwei Tracks knabbern jedoch kurz darunter herum. Kurz gesagt ein schönes Teil, das Retro- und Neo-Freaks durchaus vereinen könnte.

ageness.net
justforkicks.de
VM



Zurück