Abandoned Stars – Opening Act (Oddriff Records 2011)

Ein buntes Häufchen sind die verlassenen Sterne, die über Schottland, Frankreich, Italien und der Schweiz erstrahlen, das muss ich schon sagen - Völkerfairständigung at its best! Da kann SETI senden, bis sie klein und grau vor Ärger werden, denn die Aliens sind längst unter uns. Um es auf märchenhafte Weise auszudrücken: Die Igel have landed und die Hasen rasen noch immer unwissend von Nord nach Süd und retour, getragen vom Irrglauben, sie könnten das Rennen um die technologische Pole Position gewinnen. Die Gewinner sind für mich unbestreitbar Olivier Hadder (Stimme), Tony Hodge (Schlagwerk), Leen (Bass) und Giuseppe Schiavone (Gitarre, Keyboards), die ein Konglomerat aus traumtheatralischer Kompositesse, rusher Auffassungsgabe, frostiger Rhythmik und freakiger Kitch(en)losigkeit zelebrieren. Gar-nie-wohl sind sie um einen guturalen Vokalschlenker verlegen, ob-es Absicht ist oder nicht; sie ähneln vom Aufbau ihrer Stücke bisweilen tatsächlich den Proggies Karnivool und Opeth, obwohl sie genügend Eigenpotential besitzen, um nicht als Plagiat zu gelten. Jeder Instrumentalist weiß geschickt die Zauberkelle zu schwingen, ohne dadurch den rezipierenden Laienmusiker düpieren zu wollen, stehen doch die technischen Fähigkeiten immer im Dienste des überaus geklügelten Klangkonzepts. Die Stimme von Herrn Hadder ist äußerst variabel - hadder gut gemacht - und ich würde ihn auf dem nächsten Werk, das bereits in Arbeit ist, gerne ein wenig mehr bellen hören - bell-tou-jours! Ich kann also resummierend konstatieren: Hier hat die Muse küssend zugeschlagen. Yes, da came a lot Freude auf.

abandonedstars.co.uk

Frank Bender




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